don't stand so close to me
Teil 3
Das Spiel ging weiter.
Heiße und kalte Duschen jeden Tag. Verstohlene Blicke, hastige Küsse im Klassenzimmer nachdem alle draußen waren, zugesteckte Briefchen von mir an ihn, die unbeantwortet blieben.
Das Szenario eskalierte Anfang Juni. Es war warm und es wurde mal wieder gegrillt und gesoffen. Frank hatte am Tag zuvor einen Verlobungsring für sich und seine Liebste erstanden. Auf meine Frage hin, ob er sich diesen Schritt auch gut überlegt habe, bekam ich zu hören "mir fiel kein anderes Geburtstagsgeschenk für sie ein, und da habe ich ihr eben einen Heiratsantrag gemacht". Auch nicht schlecht. Nun trug er also ein sichtbares Zeichen seiner Unverfügbarkeit. Leider war dieses in jeder Hinsicht eine Nummer zu groß geraten, wie sich schnell herausstellte. Er verlor den Ring nämlich noch am selben Abend - nicht zuletzt deshalb, weil wir mal wieder wild knutschend auf irgendeinem entlegenen Stück Rasen gelandet waren. Daraufhin rastete er ziemlich aus und fing an, den Ring mit der Taschenlampe zu suchen.
Als es Schlafenszeit war, begab ich mich trotz eigener Lehrerstube schnurstracks zu Franks Tür. Verschlossen. Klopf klopf - keine Antwort. Nachbar Patrick - mittlerweile so etwas wie ein Vertrauensfeldwebel fürverliebteverrückte Serbischlehrerinnen - kommt heraus und bittet mich zu sich ins Zimmer. "Frank hat sich einschließen lassen" weiß er zu berichten. "Wie bitte?? Wieso das denn?" frage ich entsetzt. "Lass ihn, das ist besser so. [Subtext: Er weiß, dass er dir a) nicht widerstehen könnte und b) euch beide in ziemliche Schwierigkeiten bringen würde]. Du weißt halt auch nicht alles über unseren Auftrag". Ich lasse mich nicht abwimmeln, brülle angetrunken durch den Flur - ihr Idioten, so ein Kindergarten, das ist Freiheitsberaubung, ihr spinnt doch total. Auch vom sonst so klarsichtigen Ralf lasse ich mich nicht beruhigen, erst recht nicht, als er mir triumphierend Franks Zimmerschlüssel zeigt. Ich renne schließlich zu einem Typen aus der Nachbarklasse ins Zimmer - der heißt ebenfalls Frank, lernt aber Arabisch - und beschwere mich. Der pflichtet mir bei und sagt, dass die wohl alle einen Knall haben, weil sie eine Frau in der Klasse haben (nicht mich, es gibt tatsächlich Angela, eine weibliche Schülerin, die mir auch unablässlich wegen Frank ins Gewissen redet).
Ich gehe verwirrt und besoffen schlafen.
Ab da ist Schluss mit lustig. Frank ignoriert mich, die anderen feinden mich an. Ich habe Mühe, mit dem Stoff durchzukommen, werde boykottiert, die anfänglich so entspannte Atmosphäre ist dahin, das Unterrichten wird für beide Seiten zur Qual. Frank gesteht mir irgendwann, dass er sich versetzen lassen - bzw. den Lehrgang abbrechen - wollte. Im Nachhinein denke ich - besser wäre das gewesen.
Fortsetzung folgt.
Das Spiel ging weiter.
Heiße und kalte Duschen jeden Tag. Verstohlene Blicke, hastige Küsse im Klassenzimmer nachdem alle draußen waren, zugesteckte Briefchen von mir an ihn, die unbeantwortet blieben.
Das Szenario eskalierte Anfang Juni. Es war warm und es wurde mal wieder gegrillt und gesoffen. Frank hatte am Tag zuvor einen Verlobungsring für sich und seine Liebste erstanden. Auf meine Frage hin, ob er sich diesen Schritt auch gut überlegt habe, bekam ich zu hören "mir fiel kein anderes Geburtstagsgeschenk für sie ein, und da habe ich ihr eben einen Heiratsantrag gemacht". Auch nicht schlecht. Nun trug er also ein sichtbares Zeichen seiner Unverfügbarkeit. Leider war dieses in jeder Hinsicht eine Nummer zu groß geraten, wie sich schnell herausstellte. Er verlor den Ring nämlich noch am selben Abend - nicht zuletzt deshalb, weil wir mal wieder wild knutschend auf irgendeinem entlegenen Stück Rasen gelandet waren. Daraufhin rastete er ziemlich aus und fing an, den Ring mit der Taschenlampe zu suchen.
Als es Schlafenszeit war, begab ich mich trotz eigener Lehrerstube schnurstracks zu Franks Tür. Verschlossen. Klopf klopf - keine Antwort. Nachbar Patrick - mittlerweile so etwas wie ein Vertrauensfeldwebel für
Ich gehe verwirrt und besoffen schlafen.
Ab da ist Schluss mit lustig. Frank ignoriert mich, die anderen feinden mich an. Ich habe Mühe, mit dem Stoff durchzukommen, werde boykottiert, die anfänglich so entspannte Atmosphäre ist dahin, das Unterrichten wird für beide Seiten zur Qual. Frank gesteht mir irgendwann, dass er sich versetzen lassen - bzw. den Lehrgang abbrechen - wollte. Im Nachhinein denke ich - besser wäre das gewesen.
Fortsetzung folgt.
saoirse - 5. Apr, 19:46